Franz-Club
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Klassenfest bei Juli im Birchbühl Vesuv, Italienreise mit Hardi

Der Franz-Club hatte seine besten Jahre in der Kanti Sursee. Die meisten Mitglieder des Franz-Clubs besuchten die Klassen V lit a bis VII lit a, wo wir einen sehr guten Klassengeist hatten. Unvergesslich für uns alle ist die Italien-Reise mit Hardi. Cali hat dazu einen super Bericht geschrieben, aus dem Hardi vielen seiner Klassen vorgelesen hat. Die besten Stellen, sowie Fotos sollen eines Tages auf dieser Site veröffentlicht werden.

Silvester 1980 Die ganze Klasse feierte den Silvester 1980 bei Vogu in Grossdietwil. Cali schriebe dazu einen Bericht.
Konzentrationswoche Val Mustair   1981 verbrachte unsere Klasse mit Hardi die Konzentrationswoche im Val Mustair. Cali schriebe das Tagebuch.

Füfi-Aktion

Ein Riesen Erfolg war auch die Füfi-Aktion. Cali schrieb einen mehrseitigen Bericht, aus dem im Folgenden zitiert wird:

Am Donnerstag, 12. Februar 1981 führte der Franz-Club eine Aktion an der Kanti in Sursee durch. Den Anstoss zu diesem Gag gab eine Mitgliedervollversammlung im Hause Achermann, wo plötzlich die Idee aufkam, unsere geplagte Abwartsfrau, die immer um Fünfräppler betteln muss, von ihrem Leiden zu erlösen. Nach kurzer Diskussion wurde folgendes Aktions-Programm verabschiedet:

Der Franz-Club besorgt für rund Fr. 50.-- Fünfräppler, die er an einem Stand vor der Mensa zum Umtausch anbietet, damit die Schüler ihren Pausenschmaus mit Fünfern finanzieren können. Der Kassier musste mit Plakaten für die Aktion werben. Zudem wurden Flugblätter geschrieben, um die Aktion so richtig anzuheizen.

So lautete damals der Aufruf an die Mitschüler:  


"Häsch keis Füfi?"

Liebe Mitschülerinnen und Mitschüler,

sicher ist euch obiger flehentlicher Bittspruch wohlbekannt. Ja, sie hats nicht leicht, unsere gute Frau Rüesch, die Fünfräppler sind in der heutigen Zeit, wo das Grosskapital dominiert, wirklich sehr rar. Doch lasst Frau Rüesch nicht länger darben. Unterstützt die Initiative des menschenfreundlichen Franz-Clubs, dem die Sorgen unserer Mitmenschen nicht gleichgültig sind. Darum tauscht euer Geld gegen blanke Fünfräppler!!! Finanziert euren Pausenschmaus mit Fünfräpplern!!! Der Franz-Club hat extra einen Fünfräppler-Umtausch-Stand organisiert. Hilf auch Du mit! Zeige deine Solidarität mit unserer geplagten Abwartsfrau. Die heiligen Fränze werdens euch lohnen.

 

Weiter schrieb Cali:

Endlich war der grosse Moment gekommen, der Pausengong ertönte, und vor der Mensa kam es zum üblichen Gedränge. Doch was erhellte der Schüler staunende Augen? Ein perfekt gestalteter Stand kündete in grossen Lettern unsere Solidaritätsveranstaltung an. Die Begeisterung war gross. Unsere Platzkassiere hatten alle Hände voll zu tun, denn jedermann wollte nun Fünfräppler erlangen.

Doch wenden wir uns der Hauptakteurin, unserer Frau Rüesch, zu. Leisen Schrittes und hinter einer Zeitung verborgen tastete ich mich langsam an den Verkaufstisch heran. Anfänglich schien sie noch guter Dinge, jedenfalls verriet ihr Gesichtsausdruck nichts Negatives, und auch ihr Mundwerk lag in sanfter Ruhe. Doch es mehrten und mehrten sich die Fünfer, und mir blieb nicht verborgen, dass langsam aber sicher Gewitterwolken das strahlende Antlitz der Holden zu überschatten begannen. Herr Rüesch stand wie gewohnt in Rausschmeisser-Pose daneben, bereit sein Weib mit Muskelpracht zu schützen.

Plötzlich hellte sich Frau Rüeschs Miene wieder auf. Offenbar entschloss sie sich zu einem Wechsel der Taktik. Und richtig: Ihre Freude über den genialen Einfall nicht verbergend kündete sie lauthals an, dass sie keine Fünfräppler mehr brauchen würde und demzufolge keine Ware mehr gegen Fünfer-Bezahlung herausgebe.
"Ihr seid selber schuld, beklagt euch bei den Anstiftern!" liess sie recht selbstbewusst verlauten. Doch da hatte sie die Rechnung ohne die Fränze gemacht. Immer mehr Schüler wollten mit Fünfern bezahlen, und sie wurde langsam müde, denselben Satz dauernd zu wiederholen. Offenbar fand sie die Idee auch nicht mehr so lustig, was ein Blick auf ihre Gesichtszüge sofort verriet. Doch der Andrang hielt an. Die Nerven der Frau Rüesch bekamen einen furienhaften Glanz. In diese gespannte Situation hinein betrat der Kassier mit Foto-Montur die Mensa. Sein Ziel war Frau Rüesch. Da war die Explosion nicht mehr aufzuhalten!

Frau Rüesch im Zustand der Verzweiflung

Die Photographie, die soviel Wirbel entfachte: Frau Rüesch in Aktion!!!


Noch ehe der Blitz der Kamera erlosch, hob Frau Rüesch zu einem Gezetere an und verlieh ihrem Wunsch recht deutlich Ausdruck, die Kamera in ihren Besitz zu bekommen. Offenbar war sie so einsichtig, ihre Photogenität zu bezweifeln!

Der Kassier stand etwas verwirrt da und war natürlich keinesfalls gewillt, sein Kunstwerk herauszurücken. Doch da bekam er einen zweiten Gegenspieler. Gorillagleich setzte Herr Rüesch zu einem Spurt an, der an einem metallenen Wagen endete, da unser quirliger Kassier eine plötzliche Richtungsänderung vornahm. Doch der durchtrainierte Abwart gab sich noch nicht geschlagen und machte sich auf die Verfolgung des Kassiers, der etwelche Mühe hatte, sich durch die Schülermassen durchzukämpfen.

Schliesslich war es um ihn geschehen. Ich meinerseits verschweige nicht, dass mich in diesem Momenten ein heftiges Zittern überkam, denn ich fürchtete um das Leben unserer tüchtigen Kassiers, denn mir waren die Karate- und Judo-Künste unseres Abwarts wohlbekannt. Und als ich in Gedanken bereits den Nachruf unseres Kassiers entwarf, entriss der Hühne unserem Kassier die Kamera, schonte aber edelmütig sein Leben, was ihm hoch angerechnet werden muss.

Sobald dies geschah begann ein grosses Raunen unter den Schülern, die ihrem Unmut mit Pfiffen und Buhrufen Ausdruck verliehen, womit sie eindeutig anzeigten, wo ihre Sympathien liegen. Auch Frau Rüesch hatte nun genug. Mit einem Knall verschloss sie die Kasse, räumte auf und verkündete, sie werde den Verkauf einstweilen einstellen.

Unsere Platzkassiere, gewarnt durch Schülermund, hatten ihren Stand inzwischen säuberlich abgeräumt und sich aus dem Staub gemacht.


Das Nachspiel - klarer Sieg für die Fränze

Aufgrund des Geschilderten könnte man nun im Zweifel sein, wer denn hier den Kürzeren gezogen habe. Die Reaktionen der Schüler aber zeigten, dass der Franz-Club ihre Sympathien gewonnen hatte. Von allen Seiten wurden wir auf unsere löbliche Initiative angesprochen, und das Bedauern, dass Humor nicht allen Leuten gegeben ist, war deutlich heraushörbar.

Dennoch vernahmen wir eher mit gemischten Gefühlen, dass die Herren Prorektor und Rektor, die seitens des Abwarspaares alarmiert wurden, uns in der Physikstunde (immerhin!) einen Besuch abstatten wollten zwecks Klärung der Vorkommnisse am Vormittag. Doch schon die ersten die ersten Worte der Herren von der Exekutive der Schulleitung liessen einen Sieg der Fränze auf der ganzen Linie erahnen. Der Ton, in dem unser Rektor von Frau Rüesch zu sprechen begann, liess keinesfalls eine besondere Zuneigung zu besagter Person spüren. Ja es kam noch besser. Nachdem unser Präsident Ziel, Sinn und Verlauf unserer Aktion geschildert hatte, legte der Rektor offen dar, dass es ihm nicht ungelegen käme, wenn Schüler den Verkauf in der Mensa übernehmen würden.

Unsere Klasse war natürlich sofort bereit, diesen lukrativen Job zu übernehmen. Doch leider kam es nicht soweit, denn plötzlich schien Frau Rüesch einzusehen, dass sie nicht unersetzbar ist, und beim Gedanken an die Moneten, die ihr mit dem Verlust dieser Aufgabe engingen, wollte sie überraschend schnell wieder einsteigen. Aber immerhin: Die Fränze lauern im Hintergrund!

Abschliessend kann man sagen, dass unsere Aktion ein dreifacher Erfolg war:

  1. Wurde der Name des Franz-Clubs allen Schülern bekannt und das in einer Weise, wie es die Schüler nicht ungern haben
  2. Der Franz-Club konnte erreichen, dass Frau Rüsch nun Konkurrenz im Rücken spürt.
  3. Der Kontakt zur Schulleitung wurde zu einem sehr erfreulichen Ereignis.

Es leben die Fränze!!!

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